Die Verwendung von Karten hat eine lange Tradition in der Geschichte der Menschheit. Egal ob sie als Spielkarten, Hilfsmittel oder eben als spiritueller Wegweiser dienten - sie boten uns Menschen schon immer Unterstützung und Unterhaltung an. Bereits seit über 1000 Jahren beschäftigen sich die Menschen nachweislich mit Karten. Was genau sie damals mit den Karten anstellten, ist nicht genau bekannt. Dennoch wurde die Nutzung von Karten mit der Zeit immer beliebter.
Neben der Verwendung zu Spiel und Spass wurde vor allem das Kartenlegen immer beliebter. Die Idee des Legens von Karten für spirituellen Rat verbreitete sich rasch über die Kontinente, sodass das Kartenlegen seinen Höhepunkt spätestens im mittelalterlichen Europa hatte. Besonders in Italien und Frankreich waren die Menschen fasziniert von den Strategien und Methoden, mit denen ihnen in wichtigen Situationen ein Denkanstoss geboten wurde.
Der Ursprung
Den Anfang der wirklich offiziellen, verbreiteten Karten-Decks zum Kartenlegen machte das
Tarot. Noch heute ist das Tarot eine der beliebtesten Arten zum Legen von Karten. Es gibt Tarot in vielen verschiedenen Decks und Ausführungen. Es wurde über die Jahrhunderte immer weiterentwickelt.
Das erste richtige Tarot-Deck wurde zu Beginn des 16. Jahrhunderts veröffentlicht. Damals entstand die erste Version mit der auch heute noch üblichen Anzahl von 78 Spielkarten. Im Laufe der Zeit beschäftigten sich neben gewöhnlichen Kartenlegern auch zahlreiche Okkultisten und Magier mit dem Tarot. Eines der prominentesten Beispiele hierfür ist Aleister Crowley, der sein eigenes Deck auf den Markt brachte. Noch heute sind die Tarot-Decks neben dem
Lenormandkarten die am häufigsten verwendeten Kartendecks.
Die Weiterentwicklung
Die
Lenormandkarten können zwar nicht als Nachkommen des Tarots an sich gesehen werden, doch in der Geschichte des Kartenlegens stellen sie den nächsten Schritt dar. Das Kartendeck entstand etwa am Anfang des 19. Jahrhunderts. Bekannt wurden die Karten durch die Kartenlegerin Madame Lenormand, die mit ihren Künsten auch Könige und Königinnen beriet.
Sie selbst nutzte allerdings die sogenannten grossen Lenormandkarten, die aus 54 Karten bestehen. Diese waren stark an eine Variante der Tarotkarten angelehnt und stammten mit grosser Wahrscheinlichkeit auch von diesen ab. Erst nach dem Ableben Lenormands entstand das Kartendeck, das heute noch verwendet wird. Es besteht aus 36 Karten. Heute zählen die Lenormandkarten zu den beliebtesten Varianten, wenn es um das Legen von Karten geht. Auch die Lenormandkarten sind in vielen verschiedenen Versionen erhältlich und wurden mit der Zeit immer moderner. Der Grund für ihre starke Beliebtheit liegt vor allem in der einfachen Nutzung und der riesigen Anzahl an Interpretationsmöglichkeiten.
Zusammenhänge und Unterschiede
Der erste Unterschied liegt in der Interpretation der Karten, wenn sie auf dem Kopf liegen. Diese Art der Kartenposition wird auch als Reversal bezeichnet. Während diese Position in den meisten
Tarot-Decks eine völlig andere Bedeutung hat als die ursprüngliche Version, existiert diese Interpretationsart bei den
Lenormandkarten nicht.
Der zweite Unterschied ist in der Grossen Arkana zu finden. Während diese Karten im Tarot enorm tiefgründig, aufwendig gestaltet und komplex zu interpretieren sind, fällt das bei der Grossen Arkana der Lenormandkarten deutlich leichter. Die Gestaltung der Bilder ist meist viel einfacher, sodass auch Anfänger keine allzu grossen Schwierigkeiten beim Deuten der Karten haben. Natürlich gibt es auch bei den Lenormandkarten bestimmte Varianten, die sich deutlich komplizierter durch ihre Bilder ausdrücken.
Der dritte Unterschied liegt in der Situation, wann sich welches Kartendeck am besten eignet. Betrachtet man das Tarot, seine Geschichte und die zahlreichen Bücher und Erklärungsschriften, fällt direkt auf, dass hinter dem Tarot etwas mehr steckt als nur ein einfaches Deck zum Kartenlegen. Beim Tarot geht es enorm tief in die Theorie hinein, in welche zahlreiche mentale und spirituelle Aspekte miteinfliessen. Sollte man also auf tiefgründige und spirituelle Ratschläge aus sein, so eignet sich das Tarot-Deck am ehesten.
Die Lenormandkarten sind nicht ganz so theoretisch und komplex wie die Tarotkarten. Hier geht es vielmehr um praktische und klare Wegweisungen ohne zu komplizierte Interpretationen und Überlegungen. Das Lenormand-Deck möchte mit seinen Karten möglichst schnell zu einer Lösung verhelfen, wenn es sich um typische Probleme im Alltag handelt. Das bedeutet aber nicht, dass mit den Lenormandkarten keine spirituellen Ratschläge möglich sind. Durch die zahlreichen Legesysteme und Kartenkombinationen lassen sich auch mit den Lenormandkarten verschiedenste Interpretationen in vielen möglichen Bereichen deuten.
Lenormand oder Tarot?
Nun stellt sich natürlich die Frage, welches Deck man wählen soll. Dabei geht es weniger darum, sich nur für eines zu entscheiden, sondern das passende in der jeweiligen Situation auszusuchen. Als Anfänger eignen sich die Lenormandkarten zum Beispiel deutlich besser, da die Deutung und Interpretation hier einfach unkomplizierter ist.
Möchte man sich andernfalls etwas mehr und tiefer mit der Spiritualität beschäftigen, bieten die Tarotkarten die beste Möglichkeit. Bei Tipps rund um den Alltag und schnelle, eindeutige Entscheidungen ist vermutlich ein Lenormand-Deck die beste Wahl. Wie Sie sehen, geht es vor allem darum, was Sie möchten. Passen Sie die unzähligen Möglichkeiten auf Ihre eigene Situation an, um bestmögliche Ergebnisse erzielen zu können!
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